Geschichten aus dem Notdienst

Geschichten aus dem Notdienst

Hallo Freunde der Sonne und des tierärztlichen Notdienstberichtes.


Es hat sich doch einiges angesammelt, von dem ich euch berichten möchte (nach den letzen beiden Diensten hat Corona (oder ein anderer fieberhafter Infekt) mich mal wieder dahingerafft), heute aber erstmal was Aktuelles von gestern Abend.

Wer mich kennt weiß, dass ich schon recht gerne puzzle.

Gestern Abend kam allerdings der Anruf, der Hund sei mit seiner Leckmatte tobend durchs Haus gerannt und hätte diese zerlegt und gefressen. Ungefähr die Hälfte der Matte hätte man wohl gefunden aber der Rest ist weg.

Einmal im Notdienst kommt es eigentlich immer vor, dass ich die Brechspritze rausholen muss und so auch bei diesem Kandidaten.

Erst eine ordentliche Portion Futter mit Möhrchen und dann zeigte sich so langsam das grüne Plastik.

Und natürlich ist es dann meine Aufgabe zu kontrollieren, ob die Menge die rauskommt auch ungefähr der entspricht, die reingegangen ist. Also hab ich mal ein bisschen zusammengelegt und Lücken gefüllt. Die Besitzer waren dann schon recht beruhigt, sie haben die Beweismittel aber auch mitgenommen

Vielleicht wollen sie zuhause das Ding wieder zusammensetzen und kleben?? Nein, Scherz

Und warum schreibe ich das jetzt, kann doch mal passieren im Eifer des Gefechts?

Hm, nein! Das Problem hier war, dass der Hund ungefähr zwei Stunden mit seiner Schleckmatte allein gelassen wurde, er hatte also alle Zeit der Welt, das Ding zu zerpflücken!

Spielzeug und Beschäftigungsmaterial sollen Hunde bitte NIEMALS NICHT NIE unbeaufsichtigt bekommen. Eben damit so ein Mist nicht passieren kann!

Soweit erstmal der heutige Bericht aus dem Notdienst, ein feines Wochenende mit echten Notfällen. Besondere Grüße gehen raus an die Besitzerin der Französischen Bulldogge, die schon mit den Worten ankam „ich lese immer Ihre Berichte, hoffentlich komme ich nicht darin vor…“ ;-)

Guten Morgen aus dem Freitag nächtlichen Notdienst!


Eigentlich wollte ich heute nach der Schimpftirade vom letzen Wochenende mal das Positive berichten. Werde ich auch, aber verzeiht mir bitte den kurzen Ausreißer:

NEIN, NEIN UND NEIN! Bei einer Katze, der es seit 4 Tagen zunehmend schlechter geht, ist 1:27 keine adäquate Uhrzeit um „mal vorbei zu kommen“!

Was mich ein bisschen traurig macht, ist der Besuch eines jungen Pärchens aus der Nähe von Groß-Gerau! Die hatten bei sich im Umkreis außer den bekannten Kliniken keinen diensthabenden Tierarzt eruieren können… entweder gibt es da wirklich keinen, oder der Notdienstring ist nicht so bekannt? Naja, nicht das erste Mal, dass ich Kunden mit einer reinen Fahrtzeit von über 60 Minuten bei mir hatte. Und das wird wohl auch zunehmen.

Egal. Was mich echt gefreut hat, waren die Kunden, die zu mir gekommen sind. Alles Notfälle, aber (noch) nichts lebensbedrohliches und nichts, was in eine Klinik gehört. Und genau dafür sind wir da! Wir entlasten die Kliniken mit den Sachen, die behandelt gehören, aber nicht akut und schwer beeinträchtigend sind. Unbehandelt kann so manches aber dann doch schlimm enden, deshalb rechtzeitig eingreifen.

Wir hatten die Katze mit allergischer Reaktion auf die Impfung. Noch war die Atmung nicht eingeschränkt und noch war es nur ein Jucken am ganzen Körper. Noch waren es nur Pusteln unter der Haut. Und genau das gehört in den Notdienst. Solange es noch nicht so schlimm ist, können wir schnell und unkompliziert helfen, wir können Katze und Besitzer eine ruhigere Nacht bescheren, wir fangen einen Patienten auf, der vielleicht nachts an seiner Allergie einen Kreislaufkollaps bekommen hätte oder Atemnot.

Genauso gehört (für unsichere Patientenbesitzer) eine blutende, abgerissene Kralle dazu. Aktuell nix, womit man in die Klinik muß, aber dennoch gehört es versorgt, damit es eben nicht schlimmer wird, sich entzündet oder der Hund doch verblutet.


So, jetzt ist erstmal Duschen und Ausruhen angesagt.

Den Kollegen, die übernommen haben, einen ruhigen Dienst! :-)


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